Situation

Durch einen Auffahrunfall wurde mein altes Auto zerstört: Restwert = 1300 Euro, Reparaturkosten = 13 000 Euro.

Alternativen und Entscheidungsfindung

• Neu / Gebraucht
  Warum gebraucht? Als Wenig-Fahrer (ca. 8000 km pro Jahr, davon 6000 km dienstlich) altert mein Auto eher durch herumstehen als durch das Fahren an sich. Ein Fahrzeug, welches 80000 oder 100000 km hinter sich hat und 5 Jahre alt ist, hält dann noch vielleicht 10-15 Jahre und die 200000 sind erreicht, was heute wohl die Grenze ist. Danach werden Reparaturen wirtschaftlich und ökologisch oft unsinnig.
• Energielieferant:
  Benzin / Diesel / Erdgas / Flüssiggas / Hybrid / Elektro / Wasserstoff
  Benzin ist ein Kraftstoff, der per se weniger Feinstaub und Stickoxide erzeugt als ein Dieselfahrzeug. Der Motor ist einfach herzustellen incl. der Zusatzaggregate, was zu geringeren Energieinvestitionen und Schadstoffemissionen bei der Herstellung führt. Erdgas/Flüssiggas sind ebenfalls sehr saubere Alternativen (für fossil betriebene Fahrzeuge), erfordern aber deutlich höhere Ressourcenaufwände bei der Herstellung – diese werden nur bei hohen jährlichen Fahrleistungen wettgemacht.
  Hybrid und Elektro waren vor ca. 4 Jahren nur neu verfügbar und viel zu teuer. Auch lohnen sich diese Fahrzeuge nur für spezielle Szenarios, wie Viel-Stausteher und generell Vielfahrer.
  Bei 8000km pro Jahr würde der Akku eher durch das Herumstehen altern – dafür ist diese hohe Ressourceninvestition zu schade.
  Gegen reine Elektroautos als einziges Fahrzeug spricht auch heute noch die vergleichsweise geringe Reichweite mit den großen „Nachladezeiten“.
• Energiebedarf pro 100km
  Zur Auswahl standen ein Mittelklasse-Kombi (8l/100km) und ein Kleinwagen (6l/100km) – der letztere hat gewonnen, da ich den Wagen meist alleine nutze und wenige große Sachen transportieren muss. Bei ca. 25% Kraftstoff und Emissionseinsparung ein Deal – bei größeren Sachen kann man sich dann auch gelegentlich einen Transporter leisten.
• Motorleistung
  Bei gebrauchten Fahrzeugen muss man auch mal nehmen, was da ist: In diesem Fall war die Motorleistung gering, bei 60PS, was knapp unter der Hälfte der durchschnittlichen Motorleistung bei Neuzulassungen liegt. Dafür ist der Motor (hoffentlich) simpel, robust und langlebig ohne anfällige/teure/schwere Zusatzbaugruppen wie Turbolader.
  Nachteil: Man muss strategisch fahren, taktisch geht nicht, alle anderen können etwa doppelt so stark beschleunigen.
• Farbe
  Weiß oder Schwarz standen zur Auswahl. Weiß war ein zusätzlicher Grund: Weniger Hitze beim Herumstehen des Wagens. Durch die großen Fenster ist der Unterschied im Inneren des Fahrzeuges gering.
  Allerdings tragen die ca. 5 m² weiße Fläche zu einer Reduktion der Klimaerwärmung bei, weil sie Licht direkt in den Weltraum zurückstrahlen. Im Vergleich zum schwarzen Fahrzeug  sind das ca. 3000 Watt mehr Rückstrahlung / weniger Energieeintrag in die Atmosphäre.

BILANZ

Bilanz CO2:
400 Liter Benzin pro Jahr
entsprechend 400 l * 2.33 kg / l = 950 kg CO2
Einsparung: 300 kg(Jahr (ca. 3%)
(im Vergl. zum größeren und zum vorhergehenden Fahrzeug)
bezogen auf 10 000 kg/Jahr (2017)

Bilanz Radiative Forcing durch Weiß statt Schwarz:
3000 Watt Rückstrahlung ins All
Kompensation: 1500 m²  (ca. 0.8%)
bezogen auf 180 000 m²