Sirui T-024X Reisestativ im Vergleich mit T-025X / Kommentar

Das beste Stativ ist das, was man mit hat. Was nutzt das allerbeste Stativ, wenn es so schwer und groß ist, das man es nicht mitnimmt? -Nichts! Allerdings muss ein Stativ auch das halten, was man draufsetzt – ohne das geht auch nix.

1. Versuch: Die superkompakte Lösung mit T-025X

Das T-025X von Sirui ist ein deutlich kompakteres Stativ. Mit ca. 30 cm Packmaß ist es so groß wie eine 1.5 Liter-Getränkeflasche und passt problemlos auch in einen kleinen Daypack.

Allerdings: Die Konstruktion, deren Mittelsäule sich nicht einfahren lässt, ist für meine Anforderungen nicht stabil genug. Das Stativ soll eine DSLR mit angesetztem Tele-Objektiv entspannt tragen können – das bedeutet ca. 2-3 kg Masse.

Nach den Spezifikationen kann das T-025X diese Last problemlos tragen, eigene Versuche mit dem mitgeliefertem Kopf und einem 400mm-Tele zeigten: Unter optimalen Bedingungen kein größeres Problem. Aber schon ein bisschen stärkerer Wind dürfte ausreichen, die Fotos selbst bei einer 10-MPix-Kamera zu verwackeln, gerade in dem kritischen Bereich zwischen 1/8 und 1/2 Sekunde.

Mit kurzer Mittelsäule ist die Stabilität deutlich besser, aber die Höhe auch viel geringer. Ein weiteres Problem: Durch die 4 Beinauszüge (5 Segmente) muss man, um ein wenig Höhe zu erreichen, immer mindestens ein Beinsegment herauslassen.

Kaum gekauft: T-024X auf dem Markt

Kaum war das T-025X gekauft, war das Schwestermodell verfügbar mit klassischer Konstruktion: Durchschiebbare Mittelsäule, nur 3 Auszüge (4 Segmente) und damit mit einer beachtlichen Beinlänge ohne jegliches Ausziehen der Beine. Die lange Mittelsäule muss zwar um 2-3cm nach oben geschoben werden, das schadet aber der Stabilität nur unmerklich.

Erster Eindruck: Für ein so filigranes Stativ erstaunlich starr. Die niedliche Basisplatte und die zierlichen Beinchen lassen kaum ein Verdrehen zu, sind also kaum anfällig für Torsionskräfte und damit Torsionsschwingungen.

Ein 400mm-Tele mit halb ausgefahrener Mittelsäule und maximal ausgefahrenen Beinen wackelt schon noch 2-3 Sekunden merklich nach, kommt dann aber auch zur Ruhe.

Fazit

Das T-024X ist zwar im Packmaß mit ca. 40 cm (umgeschlagene Beine, Stativkopf C-10X sitzt zwischen den Stativfüßen) deutlich länger als das T-025X. Auf der anderen Seite ist es genauso zu bedienen wie „echte“ Stative des Herstellers und – da man schon ohne Beinauszüge eine vernünftige Höhe haben kann – schneller zu einzusetzen.

Wer äußerste Kompaktheit benötigt und mit einer leichteren spiegellosen Kamera arbeitet, ist mit dem T-025X sicher gut bedient.

Als Stativ für eine DSLR + Objektiv mit ca. 2 kg Masse ist das T-024X deutlich stabiler und mit Sicherheit die bessere Wahl!