Externe DACs – Audiophile Spinnerei oder sinnvolles Werkzeug?

DAC = Digital Analog Converter

In der heutigen durchdigitalisierten Welt liegen fast alle Daten nur noch als „Nullen“ und „Einsen“ vor. Oder etwas allgemeiner gesprochen: Die Speicherform von z.B. Musik oder Filmen ist eine sehr lange Kette zweier verschiedener Zustände, die im Computer als Zahlen „Null“ bzw. „Eins“ dargestellt werden.

Da wir diese Zustände auf einer Festplatte oder einem USB-Stick weder sehen noch hören können, müssen sie umgewandelt, d.h. konvertiert werden. Der Mensch ist ein analoges System – akustische Reize werden als Druckschwankungen an uns herangetragen und bringen das Trommelfell ins Schwingen. Die nachfolgende analoge Datenauswertung im Ohr-Gehirn-System lässt uns beispielsweise Musik erleben.

Der DAC ist das verbindende Element, welches Muster aus Zustandswechseln der digitalen Welt in analoge, für den Menschen kompatible Signale umwandelt.

Jeder 20-Euro-MP3-Player hat einen DAC, genauso wie jeder Satellitenreceiver, CD-/DVD-/BlueRay-Player. Ob PC, Notebook, Tablet, Smartphone, Handy. Schließlich ist unsere Welt inzwischen „durchdigitalisiert“!

Interner oder Externer DAC?

Die eben genannten Geräte enthalten einen eingebauten, also internen DAC. Ein externer DAC ist ein ausgelagerter DAC. Heißt: Der DAC ist eine einzelne Maschine, die von verschiedenen Zuspielern digitale Signale erhält, diese dann in analoge Signale umwandelt und an eine Musikanlage weitergibt. Diese DACs haben oft mehrere Eingeänge und können so auch als Umschalter zwischen verschiedenen Zuspielern dienen.

Was ist nun der Unterschied zwischen internen und externen DACs? Interne DACs stecken z.B. in CD-Playern, die halb so viel kosten, wie ein externer DAC und immerhin passabel klingen. Wenn man die Preise für DAC-Chips schaut, kosten sie einzeln wenige Euro – das sind die Chips, die z.B. in CD-/DVD-Playern spielen.

In einem der kostengünstigeren DACs, dem DAC Magic 100 von Cambridge Audio befindet sich immerhin ein ca. 15 € kostender DAC. Aber rechtfertigt das den Preis von ca. 250 € für ein kleines Aluminium-Kästchen mit zwei Tipptasten und ein paar blauen LEDs?

Wenn man mit dem brauchbaren Einheitsklang aus Standard-DACs zufrieden ist: NEIN.

Wenn man Musik zu Hause erleben möchte: UNBEDINGT!

Vorteilhaft ist auch, dass alle Quellen über einen guten DAC mit praktisch gleichen Eigenschaften wiedergegeben werden. Bei Filmen wird die Klangqualität vielleicht oft gar nicht so hoch bewertet, aber Filmmusik, die im Raum steht, als wäre das Orchester da, ergänzt den visuellen Eindruck viel besser als orchestrale klangliche Soße. Ganz zu Schweigen von den Sound-Effekten in Filmen, die einen bei einer guten Wiedergabe in die klangliche Welt eintauchen lassen.

Und wenn man nur einen Verstärker besitzt, der einen einzigen Analog-Eingang besitzt: Mit einem externen DAC hat man einen Umschalter zwischen den Quellen ohne Aufpreis.

Den DAC macht nicht der Chip alleine

Der DAC-Chip muss gut sein, aber seine Qualitäten kann er nur dann voll ausspielen, wenn seine Nachbarschaft auf ihn abgestimmt ist: Eine gutes Platinenlayout, eine störungsarme sowie stabile Stromversorgung und ein sehr guter Analogverstärker sind genauso wichtig wie der DAC-Chip als solcher.

Nach eigenen Erfahrungen kann der Austausch eines Standard-Netzteils gegen ein ultrastabiles Netzteil den Klang eines DACs dramatisch verbessern. Von „die wiedergegebene Musik hört sich klasse an“ hin zu „die Musik klingt wunderbar“.  Kommetare von Freunden, als sie wieder sprechen konnten: „Das ist ja so, als wären die Instrumente da!“ oder „Das klingt ja so gut wie im Kölner Dom!“ – worauf jemand entgegnete: „Nein, besser, das ist nicht so schwammig wie im Dom!“

Ein weiterer Vorteil moderner DACs ist die Wiedergabe von auf Rechnern gespeicherten Daten. Von USB-Anschluss über Bluetooth hin zu WiFi gibt es viele Varianten von DACs, die sich so in das durchdigitalisierte Leben naht- und kabellos integrieren. Und wieder etwas analoges vertrautes in unser Leben bringen.

Anschlüsse – Konfusion und Klärung!

Die Standardanschlüsse bei Zuspieler und DAC sind einerseits die Cinch-Buchsen für die elektrische Datenübertragung zwischen den beiden Komponenten. Andererseits gibt es die TOS-Link-Buchsen für die optische Übertragung mittels eines gepulsten Lichtsignals, welches über einen Lichtleiter geschickt wird. Die übertragenen digitalen Signale gehorchen der gleichen Norm, nur die Übertragungsweise ist unterschiedlich.

Zu beachten ist, dass in diesem Fall die digitalen Signale analoge Sekundärinformationen tragen. Heißt: Die digitalen Signale sollten mit hoher Güte zwischen Zuspieler und DAC übertragen werden. Ob es dabei Kabel aus Silberdrähten, die bei Neumond handgeflochten werden, handeln muss, sollte einmal wissenschaftlich untersucht werden – wahrscheinlich tut es auch ein gut abgeschirmtes Kabel mit 75 Ohm Wellenwiderstand, an dem goldbeschichtete Standard-Cinch-Stecker ordentlich angelötet wurden!